1965 begann für die Scorpions mit der Gründung der Band durch Rudolf Schenker eine einzigartige Weltkarriere. Mit an Bord waren zu diesem Zeitpunkt Joachim Kirchhoff, Karl-Heinz Vollmer und Wolfgang Dziony. Doch diese Formation hatte nur kurz Bestand: Zum Jahreswechsel von 1969 auf 1970 stießen der jüngere Bruder von Rudolf Michael Schenker sowie der heutige Sänger Klaus Meine zu den Scorpions. Die Songwriter Komposition aus Meine und Schenker legt den Grundstein für die große Scorpions Karriere.
Englische Songtexte bilden von Anfang an die Basis für den Erfolg auf dem internationalen Markt. Mit ihrem ersten Album „Lonesome Crow“ genießen sie bereits internationale Aufmerksamkeit. Mit der unerschütterlichen Überzeugung daran, dass alles möglich ist, solange man nur daran glaubt, geht die Band ab diesem Zeitpunkt ihren Weg und halten an ihrem Ziel fest, irgendwann einmal zu den größten Heavy Metal Bands der Musikgeschichte zu zählen. Als Michael Schenker 1973 zu der britischen Rock-Formation UFO wechselt, ersetzt ihn Ulrich Roth bei den Scorpions als Lead-Gitarrist. Auch Francis Buchholz steigt bei der Band im selben Jahr ein. Es ist ein mühsamer Weg: In den 70ern treten die Scorpions überall da auf, wo es eine Steckdose gibt und erobern sich so Stück für Stück die Länder Westeuropas. Ihre erste Europatournee findet 1973 zusammen mit der Band Sweet statt. Nach weiteren Alben folgt 1975 das erste Album in Zusammenarbeit mit dem international renommierten Produzenten Dieter Dierks mit dem Titel „In Trance“. Es wird das bestverkaufte RCA-Album in Japan und sorgt für ein regelrechtes Scorpions-Fieber im fernen Osten. Und auch in Großbritannien erobern sich die Scorpions schnell die Herzen der Hard Rock Fans. Es folgen große Tourneen mit ausverkauften Konzerten und mehrere erfolgreiche Alben.
In den 80er Jahren gilt es, den US-Markt zu erobern, der zu dieser Zeit das Herzstück der Hard und Heavy Metal Szene bildet. Der Plan geht auf und die Scorpions füllen die großen Rock-Arenen der USA. Bereits auf ihrer zweiten US-Tour spielen die SCORPIONS als Headliner. Doch schnell holt die Band auch die Realität des harten Business ein: Während der Welttournee 1081 verliert Klaus Meine seine Stimme. Der Zusammenhalt der Band, zwei Stimmbandoperationen und eine Gesangtherapie machen es für Klaus Meine möglich, sein Trauma zu überwinden und 1982 mit noch mehr Energie wieder einzusteigen – der Erfolg bricht nicht ab: 1984 spielen die Scorpions als einzige deutsche Hard Rock Band mit 60.000 Fans dreimal hintereinander im New Yorker Madison Square Garden vor ausverkauftem Haus.
1978 verlässt Ulrich Roth die Band. Ihn ersetzt nach einem kurzen Wiedereinstieg von Michael Schenker, Matthias Jabs, der sich bei einem Casting gegen 140 Bewerber durchsetzen konnte. 1979 liefern die Scorpions mit dem Album „Lovedrive“ den bis dato größten Erfolg. Das Cover der CD wird sogar als bestes Artwork ausgezeichnet. Die damalige Besetzung aus Klaus Meine, Rudolf Schenker, Matthias Jabs, Francis Buchholz und Herman Rarebell bildete die Formation, die bis zum Erscheinen von „Wind of Change“ den weltweiten Siegeszug der Scorpions begründete.
1988 ruhen sich die Scorpions nach zahlreichen Tourneen nicht aus: Zum Auftakt ihrer „Saverage Amusement“-Tour richtet sich die Band nach Osteuropa. Hinter dem Eisernen Vorhang spielen sie in Leningrad zehn ausverkaufte Konzerte vor 350.000 sowjetischen Fans – als erste internationale Hard Rock Band. Mit diesen Auftritten bewegten sie die sowjetischen Behörden, im August 1989 den Weg für das legendäre „Moscow Music Peace Festival“ freizugeben. Aus den Eindrücken dieses Festivals zieht Klaus Meine einen Monat später die Basis für seinen Smash Hit „Wind of Change“, der so durch Zufall zu einem der Wendeklassiker, zur Hymne von Glasnost und Perestroika avancierte.
1991 lädt der letzte amtierende sowjetischen Staats- und Parteichef Michael Gorbatschow die Scorpions zum Gedankenaustausch in den Kreml – einer der einschneidendsten Erlebnisse im Laufe der Scorpions Biografie.
James Kottak stößt 1996/97 als neuer Drummer zur Band und ist somit der erste Amerikaner in der Band. Am Bass spielt nun Ralph Ralph Rieckermann. 1996 spielen die Scorpions als erste internationale Hard Rock Band nach Beendigung des libanesischen Bürgerkrieges auch vor ihren Fans in Beirut. Zum Jahrtausendwechsel gehen die Scorpions einen weiteren Schritt: Sie widmen sich einem Cross-Over-Projekt zusammen mit den Berliner Philharmonikern.
2003 geht es erneut in den Osten: Die Scorpions treten vor vierzig internationalen Staatschefs bei den 300-Jahr-Feierlichkeiten von St. Petersburg auf. Im gleichen Jahr spielt die Band zusammen mit dem Presidential Orchestra of the Russian Federation auf dem Roten Platz in Moskau.
Von 2010 bis 2012 waren die Scorpions auf Abschiedstournee, doch der Ausstieg war nur ein vermeintlicher: 2011 erschien das Album „Comeback“. Die zwei folgenden Jahre widmeten sich die Scorpions dem Unplugged-Projekt MTV-Unplugged. In diesem Jahr feiert die Band ihr 50-jähriges Bestehen mit dem Album „Return to Forever“. Die angekündigte Tour soll bis 2016 andauern.