Unzählige Top-Ten-Alben, mehr als 65 Millionen Tonträger, hat der Pop-Rock-Sänger in seiner Karriere bereits verkauft und dabei zwei Grammy Awards, sechs American Music Awards und einen Stern auf dem Walk of Fame in Hollywood eingesammelt. Seine Interpretationen von „When a man loves a woman“ und „How am I supposed to live without you“ sind nicht wegzudenken aus dem Liebes-Soundtrack von Generationen. Für die Single „Said I loved you…but I lied“ erhielt er Gold und der Titelsong „Go the distance“ für den Disney Film „Hercules“ wurde für den Oscar nominiert. In der Kultserie „Two and a half man“, „Glee“ etc. hat er Gastauftritte. Der amerikanische Womanizer arbeitete schon mit Bob Dylan und Lady Gaga zusammen, er sang im Duett mit Helene Fischer, Renée Fleming, Luciano Pavarotti, Plácido Domingo, José Carreras und im Schlagabtausch mit den Lonely Island- Rappern in “Captain Jack Sparrow” brachte er erfolgreich all seine gesanglichen Facetten zum Einsatz.
Michael Bolton blickt auf über 50 Jahre im Showbiz zurück, seine neue CD „A Symphony of Hits“ ist soeben auf Platz drei der britischen iTunes Charts gestartet, mit seinen größten Erfolgen wie z.B. dem Bee Gees Cover „To love somebody“. Im Schloss St. Emmeram verzaubert der große Entertainer mit seiner unverwechselbaren Blue-Eyed-Soul Stimme die herrschaftliche Kulisse in ein zauberhaft nostalgisches Sommermärchen.
Er selbst versuchte es weiterhin mit hartem Rock, doch war sein erster größerer Erfolg die Soul-Ballade That’s What Love Is All About (1987). Bolton mischte fortan unter seine Eigenkompositionen immer wieder Soul-Klassiker von Ray Charles, Percy Sledge, Otis Redding. Die eigenen Songs paßte er seinem neugewonnenen Image als Balladen-Sänger an. Coverversionen wie (Sittin‘ On) The Dock Of The Bay, ursprünglich von Otis Redding gesungen, wurden zu seiner Domäne, erst recht, als er für sein Album The Hunger (1987) mit einem Grammy ausgezeichnet wurde. Er fuhr mit Songwriter-Kollegen nach Moskau und arbeitete an einem Glasnost-Album mit, dessen Songs von Amerikanern und Russen gemeinsam geschrieben wurden. Auf Boltons Musik blieb die Goodwill-Episode ohne weitere Auswirkungen. Mit Timeless (The Classics) (1992) fest, lobte allerdings auch seine „große Stimme.“
Alben wie The Hunger (1987), Soul Provider (1989), Time, Love And Tenderness (1991) und The One Thing (1993) verkauften sich durchweg millionenfach. Längst war Bolton in den Rock-Hochadel aufgenommen: Mit Ray Charles sang er zu dessen 50jährigem Showbiz-Jubiläum Georgia On My Mind, 1992 schrieb er mit Bob Dylan den Song Steel Bars, und wieder erhielt er für die beste Vocal Performance einen Grammy.
Dennoch gab es auch Schattenseiten in seiner Karriere: Die Isley Brothers verklagten Bolton, weil ihrer Ansicht nach der Millionen-Erfolg Love Is A Wonderful Thing ein Plagiat ihres gleichnamigen Songs sei. Bolton und sein Management beharrten auf der Originalität der Komposition. Gestohlen, geliehen oder gut abgelauscht – die Methode Boltons, Songs „auf ihren kleinsten gemeinsamen Nenner“ („Q“) zu reduzieren und Texte zu verfassen, die „einen durchschnittlich intelligenten Achtjährigen beleidigen“, war allzu leicht zu durchschauen.
„Letzten Endes wird diese Platte häufiger verkauft werden als beispielsweise eine neue Platte von Kate Bush“, resignierte das Magazin über The One Thing, „und mit Sicherheit wird Bolton wieder einen Haufen Grammys gewinnen. Ganz sicher wird er es sein, der zuletzt und am besten lacht.“
Um die Jahreswende 1997/98 beglückte der inzwischen kurzhaarige Sänger Freund und Feind mit einem musikalischen Doppelschlag: All That Matters (1997) war ein Bolton-Album wie gehabt, My Secret Passion (1998) machte das Publikum mit einer heimlichen Leidenschaft des „Tenors“ (Cover-Text) bekannt. Nach einem Auftritt mit Gesangs-Schwergewicht Luciano Pavarotti fand er Gefallen am Belcanto und sang nun ebenfalls die Hits aus Oper und Konzert.