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Janis, Piece of my Heart

26.04.07

München

Eine Geschichte über Erfolg und Angst, über Aufstieg und Untergang, über die Flucht in die Drogen – und deren absolute Konsequenz. Alles beginnt in einem Zimmer ihres Hauses in Larkspur. Janis erwacht aus dem Rausch der letzten Nacht um festzustellen, dass sie sich eigentlich im Tonstudio in L.A. befinden sollte. Der Versuch, dieses Zimmer zu verlassen, scheitert stets und so muss Janis sich mit ihrer, bereits von Drogen und Alkohol zerfressenen, selbst konstruierten Realität alleine auseinandersetzen. In Ihrer Verwirrtheit redet sie mit Personen, die aus dem „Off“ zu ihr sprechen, Familie, Freunde, Mitmusiker und Wegbegleiter – ständig trinkend und hadernd mit ihrer Umgebung merkt sie zu diesem Zeitpunkt nicht, dass sie sich bereits in der Schattenwelt zwischen Leben und dem bevorstehenden Tod befindet. Und wieder gibt es nur den einen wirklichen Halt für sie, die Musik, für die sie ihr Leben gab.

Sie zeigt dem Zuschauer schonungslos, wie es einem Junkie ohne Stoff gehen kann, um dann im nächsten Moment für ihren Manager Albert Grossman mit voller Wucht wieder einen ihrer größten Songs zu singen. Im Kontrast dazu stehen aber auch Szenen zum Schmunzeln, sich fallen lassen und spüren, dass einer Schauspielerin und großartigen Sängerin wie Marion La Marché der Bogen ins Hier und Heute verblüffend einfach gelingt: Sie erzählt am Bühnenrand, quasi im Off, aus der eigenen Jugendzeit, vom Vater, der Mutter und ihren eigenen Ängsten als Teenager. Die vom Erfolg und den Drogen gespaltene Persönlichkeit Janis Joplin jedoch geht aufs Ganze, sie flucht, hadert mit Gott, schreit und singt sich die Seele aus dem Leib, intoniert bis auf die Viertelnote, kurzum, sie lebt noch einmal ihren Blues und wollte am Ende doch nur „a piece of my heart“ geben. Und sich selbst….?